Die Anlage "Am Saaleck" - ein Überblick

Die Geschichte der Anlage begann, wie das in den meisten Fällen ist, mit der Idee.

Wir schreiben das Jahr 1993, die Wogen haben sich geglättet und die Euphorie der Wende ist in den Alltag übergegangen. Auch bei uns machte sich die Neuordnung der Gesellschaft bemerkbar. Nicht nur dass es jetzt einige Modellbahnerzeugnisse mehr gab, sondern auch die Unterstützung durch die Stadt und den Staat war nicht mehr vorhanden.

Auf der Saalebrücke BR 175 mit Rudelsburg

 

Wie geht es weiter?

Einige Mitglieder unseres Vereins verließen uns und wir mussten aus Kostengründen (Mieterhöhung) einige Gruppenräume aufgeben. So kam es, dass wir für unsere heutige Anlage "Am Saaleck" die Rahmen bekamen. Es entfachte sich die Diskussion, in welcher Spurweite die neue Anlage gebaut werden soll, sofern die Mittel für einen Neubau reichen. Da die Spur der Mitte (TT) in unserem Verein zu dieser Zeit nicht vertreten war und wir sie erhalten und pflegen wollten, entschieden wir uns dafür.

Welches Motiv eignet sich für eine neue Anlage? Die Strecke Leipzig - Erfurt, die "Thüringische Eisenbahn", sollte schon in früheren Projekten realisiert werden. Wir wählten ein Stück dieser Strecke zwischen den Orten Bad Kösen und Großheringen. Dort gibt es die beiden Burgruinen "Saaleck" und "Rudelsburg" so wie den Abzweig "Saaleck" nach Saalfeld.

Die Landschaftsgestaltung

Bei der Landschaftsgestaltung sind wir neue Wege gegangen. So wurde bereits beim Bau der Anlage darauf geachtet, dass die gesamte Konstruktion so leicht wie nur möglich ist. Dies ist besonders notwendig, da die Anlage für die jährliche Ausstellung zur Adventszeit in Leipzig vorgesehen ist. Es wurden Materialien verwendet wie Holz, Aluminium und vor allem Bauschaum, aus welchem unsere Berge und Wiesen bestehen.

BR01 mit D-Zug Ort Saaleck

Die Begrünung unserer Anlage erfolgt mit einem sogenanntem "Beflockungsgerät". Bei dieser Methode werden die Grasfasern elektrostatisch aufgeladen und bleiben beim streuen auf die Anlage senkrecht stehen. Die Gestaltung der Saale kostete besonders viele Nerven. Nicht aus Bausätzen besteht die Mehrzahl der Häuser. Sie wurden in mühevoller Kleinarbeit dem Vorbild nachempfunden.

Eine völlig neue Herausforderung hatten sich die Bastler gestellt. Es sollte die erste volldigitalisierte Modellbahnanlage in unserem Verein werden. Die Zielstellung lautete:

"Steuerung der gesamten Anlage über einen PC", dazu gehört:

  • Erstellung von Gleisbildern am PC
  • Bedienung von Gleisbildern
  • Automatische Zugsteuerung und Zuglenkung
  • Automatischer Blockstreckenbetrieb
  • Anzeige der Zugposition
  • Schattenbahnhofsteuerung
  • Manuelle Erstellung von Fahrstraßen
  • Wendezugbetrieb
  • Fahrplanbetrieb
  • Doppeltraktionen
  • Handgesteuerte Zugfahrten
  • Programmierung von Decodern


Für alle war dies eine große Herausforderung, da so gut wie keine Erfahrungen vorlagen.

Weihnachtsausstellung

Mit unserer Arbeit konnten wir zufrieden sein. Nur eines störte uns. Der Abzweig war nicht in Betrieb. Der Zugverkehr beschränkte sich auf einen zweigleisigen Rundkurs. Dass kann einen Modellbahner nicht zufrieden stellen. Also beschlossen wir 2002 den Bau eines 4. Anlagenteiles. Dieses sollte die Inbetriebnahme des Abzweiges ermöglichen und so den Zugverkehr wesentlich interessanter machen.
Weitere Ziele waren:

Inbetriebnahme der Signale
Weitere Verbesserung der Zuverlässigkeit der PC-Steuerung
Weiterführung der Landschaftsgestaltung auf den Teilen 1 bis 3

Die Arbeiten für den Fahrbetrieb am 4. Teil unserer Anlage konnten bis zur Weihnachtsausstellung 2003 abgeschlossen werden.

Weinberg Computerstellwerk

Die Landschaftsgestaltung am 4. Teil ging gut voran. Die gesamte Oberfläche konnte geschlossen und für die weitere Gestaltung vorbereitet werden. Die Gestaltung der Kiesgruben zeigte sich dabei als besondere Herausforderung. Im Jahr 2006 hat sich die Gruppe ein weiteres großes Ziel gestellt. Es ist vorgesehen, den Bahnhof Großheringen als Erweiterung für die vorhandene Anlage zu bauen. Diese Anlage soll auch als separate Anlage zu zeigen sein. . Zur Bewältigung dieser Aufgabe werden noch fleißige Bastler gesucht.

Analgenteil 4 Saaleck

Daten und Fakten:

Nenngröße: TT / Maßstab 1:120
Anlagengröße: 1,65 x 8,00 m (ohne Steuerpult)
Zeitepoche: Epoche IV (Deutsche Reichsbahn der 80iger Jahre)
Verlegtes Gleis: 60 m Modellgleis mit 2 DKW und 14 Weichen
Fahrbetrieb: vollautomatisierter Streckenfahrbetrieb mit 10 Zügen
Steuerung: Rechnergestützt mit der Software RAILWARE Digitaldecoder der Firma Lenz, Kühn
Die Anlage wird betreut durch: Gruppe Ost