Modellbetrieb der Etappe von 1930 bis 1937

Der Modellbetrieb auf der H0-Anlage beginnt mit Inkrafttreten des Merkblattes II/29 für den Anstrich der Lokomotiven und Tender, womit auch für „alte“ Lokomotiven nach Ausbesserung im RAW der schwarz-rote Anstrich vorgeschrieben war, wie bereits seit 1926 für alle neu gebauten Loks.

Modellbahnanlage Wurzen



Bis 1932/33 waren alle Reichsbahn-Dampflokomotiven mit der schwarz-roten Farbgebung unterwegs. Der Modellbetrieb zeigt zu Beginn dieser Etappe neben Loks im neuen Farbkleid auch noch einstige Länderbahn-loks mit grün-rotbraunem Anstrich, die noch auf ihren RAW-Aufenthalt mit anstehen-der Umlackierung warteten. Zum Ausstellungsende hin werden Lokomotiven gezeigt, deren Beschilderung ab 1933 in Silumin und die Anschriften in weißer Farbe ausgeführt worden sind. Anfang der dreißiger Jahre kommt die Modernisierung der Betriebsmittel und die Rationalisierung des Betriebs- und Verkehrsdienstes der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft weiter voran. Zahlreiche Beschaffungen von Einheitslokomotiven, Triebwagen, Reisezug- und Güterwagen prägen mehr und mehr das Erscheinungsbild, das so auch im Modell wiedergegeben wird. Aber auch alte ehem. Länderbahnloks erfuhren hier und da modernisierende Umbauten. Neben Fahrwerksumbauten wurden auch neue Feuerungsverfahren entwickelt und erprobt. Sehr erfolgreich gelang die Einführung der Kohlenstaubfeuerung auf Lokomotiven der Baureihen 5620-29 und 584-10. Auf der H0-Anlage werden sowohl die AEG-Versuchslok 56 2906 wie auch die Schwesterlok 2907 nebst solchen des Systems STUG (Henschel) in Form der 58 1677 und 56 1722, vorgeführt. Die Maschinen waren ausnahmslos bis Ende der dreißiger Jahre in der RBD Halle, Bw Halle-I beheimatet, (bis man sie nach Senftenberg umstationierte).

Fahrzeugpark und Zugverkehr:

Bild 33: Schwerer Güterzug zum Transport von Kohle in Selbstentladewagen der Gattung OOt wird gezogen von der Güterzuglokomotive 44 062, einer Einheitslokomotive mit Drillingstriebwerk.

Bild 35: Lok 56 234 war 1936 durch Umbau im RAW Schneidemühl aus einer einstigen preuß. G81 entstanden. Der Kessel war höher gelegt und vorn ein Laufradsatz eingebaut worden. Die Höchstgeschwindigkeit konnte auf 70 km/h angehoben werden. Außerdem war nun der Einsatz auf Nebenbahnen sogar im Reisezugdienst möglich. Das Umbaumodell fährt mit einem Güterzug um 1937 aus Wurzen in Richtung Riesa aus. (allerdings kein authentischer Einsatz)

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Bild 36: Lok 58 1677 führt einen Güterzug nach Leipzig - Engelsdorf. Unmittelbar hinter der Lok ist ein Kohlenstaub-Behälterwagen eingestellt, um die Staubkapazität der Lok für entsprechende Langläufe zu erhöhen.

Bild 39: Lok 56 2907 ist mit einem Kesselwagenzug aus Schwarzheide über Senftenberg u. Riesa in den Güterbahnhof Wurzen eingefahren und wartet auf Weiterfahrt nach Engelsdorf Gbf.

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