Modellbahnanlagen

Die Anlage "Bhf Borsdorf" - Beschreibung - Umbau der Anlage ab 2004

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Umbau der Anlage ab 2004:

Wir entschlossen uns, pro Jahr auf jeweils zwei Platten die Gleise samt Unterbau auszutauschen, so dass wir an den jeweiligen Weihnachtsausstellungen teilnehmen konnten und dennoch ein Ende des Umbaus in Sicht war. Die Teilnahme an den Ausstellungen war nötig, um
1. die neuen Gleisabschnitte zu testen
und
2. die Arbeiten etwas zu beschleunigen ;-)

Die durchhängenden Trassenbretter mussten begradigt werden und wenn nötig auch getauscht. Das umliegende Gelände sollte für den Anfang weitestgehend nicht beschädigt werden.

Da unsere alten Pliz-Gleise die Demontage nicht überstehen würden, hielten wir Ausschau nach einem neuen Gleissystem. Dieses musste über alle nötigen Weichenradien verfügen, einfach zu verarbeiten sein und dazu noch ein gutes Bild auf der Anlage abgeben. Unsere Wahl fiel auf das Elite-Gleis von Tillig.

Begonnen haben wir den Umbau an den letzten beiden Platten der Anlage,
Nr. 6 und 5. Auf diesen beiden Platten sind im Vergleich nur wenige Gleise verlegt, so dass es zum „Üben“ gerade recht war.
Im Nachhinein betrachtet war der Start bei den Platten 5 und 6 eine sehr gute Entscheidung, da 2 Jahre später nach dem Abrüsten der letzten Platte (Nr. 1) nur noch der Alu-Rahmen und die beiden Stirnplatten übrig waren.
Die Trassenbretter waren aus allen möglichen Resten zusammengestückelt und das umliegende Gelände war aus einer Kombination von Stoff, Papiertüchern und Leim bespannt. Wäre dies unsere erste Platte gewesen, hätten wir die Renovierung sicher abgebrochen!

Nach den ersten Abrissarbeiten stellten wir schnell fest, dass unser altes Gelände auf der Platte 6 im Weg war und daher zu 90 % entfernt werden musste.
Der Abriss der alten Gleise verlief recht unkompliziert, umso mehr Schwierigkeiten bereitete uns der Gleisunterbau. Die zwei Schichten PVC, die mit einem hartnäckigen Kleber und jeder Menge Nägel befestigt waren, wollten die Platte nicht so recht verlassen. Die unterste Leimschicht wurde in sehr kraftraubender Handarbeit mit Bandschleifer, Heißluftpistole und Spachtel, sowie zum guten Schluss mit Schwingschleifer entfernt.

Anschließend begann der Aufbau des neuen Gleissystems. Hierfür wurden die Trassenbretter durch unterbauen von Dachlatten angehoben und begradigt. Danach wurde 6 mm Kork als Trasse aufgeklebt. Die Höhe von 6 mm war nötig, um den Übergang zu den Platten mit dem alten Gleisbett zu ermöglichen. Somit war ein Ausstellungsbetrieb während der Umbauphase gewährleistet.

Nach dem der Kork nun fest war, wurden die Gleise unter Zuhilfenahme von Schwellenklammern darauf montiert. Diese Befestigung war ein Provisorium für jeweils ein Jahr, welches nach dem Feinjustieren und der ersten Ausstellung durch Schotter und Leim ersetzt wurde. Im Gegensatz zum anfänglich gedachten Plan waren doch große Stellen des Geländes zu ersetzen. Auf der Platte 6 z.B. blieb lediglich das Viadukt am Übergang zur Patte 5 erhalten und wurde überarbeitet. Die großzügigen Grünflächen sind nach dem Bau der Bahntrasse neu entstanden.


Im Elite-Gleissystem sind die Weichenzungen bis zum Herzstück aus einem Schienenstück gefertigt und müssen wie im Vorbild mit Kraft bewegt werden.
Von unseren alten Weichenantrieben, die jeweils aus einem umgerüsteten
Post-Relais bestanden, konnte diese Kraft jedoch nicht aufgebracht werden. Neue Antriebe mit Motor mussten her. Da diese Antriebe im Gegensatz zu unseren alten Weichenrelais in der Ansteuerung etwas mehr Aufwand bedeuteten, wurde an jedem Antrieb ein Extrarelais eingebaut. Darüber werden die Ansteuerung des Motors und die Herzstückumschaltung realisiert.

Die Verkabelung der Anlagenteile war sehr aufwendig, da so gut wie alle Verbindungen neu eingezogen werden mussten. Zusätzlich hält jeder der 4 Bauabschnitte mindestens ein elektronisches „Schmäckerchen“ bereit. Auf Platte 5 hatte die Aus- und Einfahrt in den Rangierbereich über Block C ihre Tücken. Mal ist es eine Ausfahrt quer über beide Ringe, mal sind es Weichenrückmeldungen, die in Block-Abhängigkeiten einzubinden sind. Für diese Aufgaben rauchten Lötkolben und Elektroniker.
Wenn nach Wochen des Bastelns scheinbar eine Lösung gefunden war, musste darüber auch noch ein Zug fahren. Getreu dem Motto „erstens kommt es anders …“

Im Zuge der Neugestaltung der Anlage, wurden auch die alten Lichtsignale durch neue Signale von Erbert ersetzt. Diese auf den ersten Blick leichte Entscheidung passte überhaupt nicht in unsere bisherige Elektronik. Sicher, die Signale sehen auf der Anlage toll aus, jedoch war die Beschaltung der Anschlüsse genau umgekehrt zu den vorher verwendeten Signalen.
Die alten Signale hatten Minus als gemeinsame Masse, beim neuen System war es nun der Plus-Pol. Dies führte zu weitreichenden Änderungen, die an allen Blockeinschüben und an allen Signalanzeigen im Schaltpult umzusetzen waren.
Diese Umstellung fand im Jahr 2006 nach dem Austausch der letzten Signale statt.

Von Jahr zu Jahr wurde es für uns schwieriger, den Fertigstellungstermin für die Ausstellung zu halten. Einen vorläufigen Höhepunkt dieser Situation erlebten wir 3 Tage vor dem Transport zur Weihnachtsausstellung 2005, als wir die umgebaute Platte 3 an die noch alte Platte 2 stellten und keiner der 10 Gleisübergänge auch nur im geringsten passte. Höhenunterschiede von 2 bis 3 mm und seitliche Abweichungen von bis zu 10 mm konnten da bestaunt werden. Eines unsere Messmittel muss wohl eine Art „Ebbe / Flut“ gehabt haben.
Das Problem konnte in den verbleibenden Tagen sehr provisorisch gerichtet und somit die Anlage auf der Ausstellung gezeigt werden.

Im Zuge der Arbeiten am Gleiskörper erkannten wir immer öfter, dass unser altes Gelände nicht mehr zum neuen Gleisbild passte. Die Grünflächen waren mehr grau als grün, einige waren schon den Arbeiten am Gleis zum Opfer gefallen.

Unser „Bilderrahmen“ (Platte 1 nach dem Abrüsten) wurde zu 100 % neu gestaltet. Die Trassenführung wurde optimiert und ein Anschluss in Richtung Beucha wurde als Wechselplatte vorbereitet. Somit halten wir uns die Option, den Bahnhof Beucha nachzubauen und diesen mit dem Bhf. Borsdorf zu verbinden.
Die Gärten im Innenraum der Gleisschleife, sowie die Straße mit Unterführungen wurden komplett neu gestaltet.

Der Umbau der Gleise im Bahnhofsbereich konnte 2006 abgeschlossen werden, die Gleise des Schattenbahnhofs wurden im Jahr 2007 ersetzt. Somit wurden alle Gleise auf der Platte getauscht, lediglich 1,5 m altes Gleis an 2 unzugänglichen Stellen haben wir belassen.


Für die kommenden Jahre hält die Anlage Borsdorf noch jede Menge Arbeit für uns bereit. Geländebaustellen sind noch über die gesamte Anlage verteilt, die Elektronik kann an vielen Stellen noch verfeinert werden.


Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, die begonnen Arbeiten fertig zustellen und den Bahnhof Borsdorf im Maßstab 1:87 detailgetreu darzustellen. Es freut uns, wenn der Bahnhof oder Teile des dargestellten Umfeldes erkannt wird. Wir sind jeder Zeit offen für konstruktive Kritik, die vielleicht sogar mit dementsprechendem Bildmaterial (auch leihweise) belegt werden kann.

Wer unser Hobby betreibt, weiß sicher auch: eine Anlage wird nie richtig fertig!
Und so arbeiten wir auch weiterhin an kleineren Details der Landschaft und „elektronischen Spielereien“.


Unsere Anlage zeigten wir u. a. bei Ausstellungen in Görlitz, Jena, Borsdorf, Senftenberg, Döbeln und auf der Messe „Modell- Hobby- und Spiel“ in Leipzig, immer mit großer positiver Publikumsresonanz. Wir sind auch weiterhin bestrebt, unsere Anlage an neuen Orten einem möglichst großem Publikum zu präsentieren. Wir sind stets offen für Anfragen, unser Anlage auf auswärtigen Ausstellungen zu präsentieren.