Modellbahnanlagen
Bad Sägeburg - Auswertung des Lasttests !
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- Veröffentlicht: Sonntag, 05. Januar 2014 17:16
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Die Vorbereitung:
Zur 51. Modellbahnausstellung sollte die Bad Sägeburg das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dafür liefen die Vorbereitungen im Jahr 2013 auf Hochtouren.
Da gab es noch einige Probleme mit der technische Realisierung und die Umstellung auf die neue Analoge-Computersteuerung. Diese brachte doch einige unvorhergesehene Probleme mit sich. Das ging bei den Längen der Blöcke los bis hin zur Suche nach den Haltepunkten. Worauf wir gar nicht vorbereitet waren, sind
die Loks und Züge. Um das volle Spektrum der Technik ausnutzen zu können, musste natürlich der Computer mit Daten gefüttert werden. Wie im wahren "Digitalleben", wo der Decoder und die Steuerung programmiert werden müssen, da hat der Analog-Bahner
das gleiche Problem. Vielleicht etwas einfacher...
In den Vorbereitungen konnte kein kompletter Test des Fahrbetriebes durchgeführt werden. Es wurde bisher überhaupt noch kein solcher Test durchgeführt. Jetzt sollte es auf eine 3wöchige Ausstellung gehen, mit einem täglichen Betrieb von 10:00 bis 19:00 Uhr.
Wir vertrauten der neue Technik. In der Bad Clausthal ist die Vorgänger-Version der Steuerung eingebaut, die uns in den letzten 15 Jahren kein einziges Mal in Stich gelassen hat. Was sollte mit der neuen Version also schon groß passieren?
Es wurde sportlich genommen und als Lasttest eingestuft. Parallel zur 51. Modellbahnausstellung wurde der City-Tunnel von Leipzig eingeweiht (15.12.2013). Dort zeigte sich, dass man keinen Lasttest durchgeführt hatte. Im Testbetrieb liefen die Rolltreppen. Als dann aber tausende Besucher unterwegs wahren, dachte die Elektronik, dass hier etwas nicht stimmt und schaltete ab.
Gleich vorweg, unsere Elektronik schaltete nicht ab !
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Der Aufbau:
Bei dem Aufbau gibt es immer 2 Dinge zu beachten: Der schadlose Transport und der effektive Aufbau der Anlage. Diese Eigenschaften wurden durch die jahrzehntelange Erfahrung beim Bau der Bad Sägeburg beachtet. Nur ein paar Schlagworte: Segmente, Transportgestell, Standard-Transportkisten.
Die Anlagenteile waren schnell aufgebaut. Die längste Zeit aber verbrachten wir mit der Diskussion, wo die Anlage stehen sollte und wo die Technik hinkommt. Es gibt nämlich bisher keinen Stellpult für die Steuerung der Anlage, nur 2 Computer sowie einen Haufen Kabel und 19 Zollgehäuse.
Aber auch hier waren wir uns dann doch einig geworden.
Jetzt noch die Züge auf die Anlage ! Das war ein komplizierter Part. Wie schon erwähnt, gab es keine Aufstellung der Loks und Züge über ihre Fahreigenschaften. Mit der Inbetriebnahme
mussten die Hauptparameter grob gesetzt werden. Die nahmen doch sehr viel Zeit in Anspruch.
Parallel wurde die Gestaltung der Räumlichkeiten durchgeführt. Unsere Besucher sollten einen stimmigen Gesamteindruck auf der 3. Etage bekommen. Aber weiter ging es und am Ende hatten wir eine gut gestaltete Etage mit Bastelecke.
Was so alles passierte:
Es ging also los, die Ausstellung öffnete und wir hatten 3 Wochen vor der Nase .....
Die Technik wurde hochgefahren, im wahrsten Sinne des Wortes. Kein herkömmlicher Hauptschalter und los, nein, Computer möchten gestreichelt werden!
Die Züge zogen ihre Runden und die Steuerung lief stabil und absolut zufriedenstellend. Dafür hatten wir auf einer anderen Seite Probleme, wo wir dies nicht erwartet hätten: Bei den ersten Fulgurex-Weichenantrieben liefen die Lager trocken, was mann lautstark hören konnte.
Die ersten Weichen-antriebe mussten durch neue ersetzt werden. Insgesamt hatten wir 3 Antriebe tauschen müssen. Das ist nicht akzeptabel für eine Modellbahnanlage.
Warum das für uns absolut neu war, liegt an unseren bisherigen Weichenantrieben, die wir im Einsatz haben. Die Bad Clausthal wird seit eh und je mit Postrelais (F48) als Antrieb betrieben. Man braucht zwar etwas mehr Stromversorgung, aber da geht nichts kaputt. Für uns eine neue Erfahrung, die wir noch auswerten müssen.
Am Ende zeigte sich, dass Hardware und Software eng miteinander verzahnt sind. Wenn die Lok nicht mehr will, kann der Fahrregler auf volle Pulle stehen, sie fährt einfach nicht. Also auch bei einer elektronische Steuerung sind Dinge wie verschmutzte Radsätze, Öl auf den Schienen und verdreckte Lager relevant. Man will einem ja immer weismachen, dass eine elektronische Steuerung alles in Griff hat. Es sind hier jedoch die gleichen Dinge zu beachten wie bei der analogen Technik bzw. bei einem Kippschalter oder Bi-Stabilen Relais.
Arbeitszettel für 2014:
Wir haben also einen 3-wöchigen Lasttest mit Bravour bestanden. Die Ergebnisse haben uns sogar selbst überrascht. Die Technik funktionierte einwandfrei !
Natürlich gibt es Kleinigkeiten wie den Weichenantrieb, der komplett überarbeitet werden muss. Bei 53 Weichen auf der Anlage ist das dann doch schon keine Kleinigkeit mehr. Jetzt noch die Gleisübergänge stabilisieren und alles sieht schon viel besser aus!
Wir halten Euch auf den neuesten Stand!
Wie man lesen kann, gibt es doch sehr viel zu tun.
Wir werden uns anstrengen, um den Besuchern bei der nächsten Präsentation eine vollkommene Anlage zu präsentieren. Über unsere Arbeit und Aktivitäten bei der Bad Sägeburg werden wir Euch natürlich auf dem Laufenden halten. Hier auf unserer Website, also immer den "Hörer an die Masse halten" !
Euer MEV "Friedrich List" Gruppe BW West